Vom Verlieren

Mein 1. FCK möchte nicht verlieren (hat‘s gestern aber trotzdem). Gold, Diamanten, Geldscheine, Freunde oder seinen Verstand möchte niemand gerne verlieren. Seine Stimme verliert man ungern – nur warum geben wir sie dann manchmal ab? Auch Haustür- oder Autoschlüssel will keiner verlieren. Verlieren ist negativ besetzt, sagt man. Ich hab in der letzten Woche mich selbst – oder genauer: von mir selbst – verloren. Und weil man so ungerne verliert, war‘s auch gar nicht viel: 100 Gramm. Ist das jetzt gut oder schlecht? Negativ oder doch positiv besetzt?
Gibt es etwas Wertvolleres zu verlieren als sich selbst? Schließlich habe ich mich (=mein Gewicht) mal teuer bezahlt. Wieviel Geld muss man für 100 Gramm Körpergewicht verlieren? Im Laden, im Restaurant, beim Bäcker, im Eiscafé. Nun, bei mir stehen diese Woche 100 Gramm Verlust auf der Waage. Viel mehr als 100 Gramm Verlust war aber wohl nach dieser Woche auch nicht zu erwarten: „Geschäftsessen“ am Dienstag, hungrig Einkaufen am Freitag, Boßeln am Samstag, Kaffee und Kuchen mit guten Freunden am Sonntag. Dazu das Frostwetter mit zu wenig Bewegung – vom Samstag mal abgesehen. Da bin ich also ganz froh, dass ich überhaupt noch was loswerden konnte.
Diese und die kommenden acht Wochen wird es sicherlich wieder besser laufen, denn seit heute darf ich mal wieder meinen Chef vertreten. Hab ich erwähnt, dass ich meinen Chef ungerne verliere? Weil ich neben seinem Job meinen Eigenen auch noch machen darf. Also: Stress ist garantiert. Bedeutet auch: Ich werde weiter verlieren – Gewicht! Und bald bin ich dann auch wieder mal im zweistelligen Bereich!

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