Man mag es kaum glauben, aber aus den USA vernimmt man vernünftiges in Punkto Ernährung: Ein Artikel der NY-Times geht auf den Unterschied zwischen “Nahrungsmitteln” und “Nährstoffen” ein. Stichwort: Functional Food.
“Nahrungsmittel” war einmal alles was man essen konnte, aber heute gibt es viele essbare, nahrungsmittel-ähnliche Substanzen im Supermarkt. Diese neuen Produkte der Nahrungsmittelforschung werden oft in Verpackungen angepriesen, die voll mit Gesundheitsversprechen sind, was mich zu einer entsprechenden Grundregel bringt: Wer um seine Gesundheit besorgt ist, sollte wahrscheinlich Nahrungsmittel mit Gesundheitsversprechen meiden. Warum? Wei ein Gesundheitsversprechen ist ein gutes Zeichen, dass es sich nicht um wirkliche Nahrungsmittel handelt, man sollte aber Nahrungsmittel essen.”
(via The Click Heard Round the World)
Am Ende des langen Artikel gibt es unter anderen die folgenden Tips:
- 3. Vermeide Produkte mit Inhaltsstoffen die a) unbekannt b) unaussprechlich oder c) mehr als fünf an der Zahl sind
- 8. Koche. Und wenn es möglich ist, lege einen Garten an.
- 9. Iss wie ein Allesfresser. Füge deiner Diät eine neue Spezies hinzu, nicht nur neue Nahrungsmittel
Zu Tipp 3 habe ich einen kleinen Ausschnitt aus “Leben ohne Diät”:
Denkanstoß:
Geht ein Europäer über einen asiatischen Markt, so kennt er kaum die angebotenen Waren. Die meisten würden auch nichts von alldem probieren, was die Einheimischen als sehr lecker empfinden. Einfach weil es eben unbekannt ist. „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht“, sagt der Volksmund.
Aber haben Sie schon mal die Zutatenlisten der Produkte angeschaut, die ein Durchschnittsbürger täglich konsumiert? Würden wir jedes Produkt aus dem Einkaufswagen entfernen, auf dessen Zutatenliste auch nur ein Eintrag steht, den wir nicht kennen oder exakt bestimmen können, dann wäre der Wagen schnell leer.
Dabei fällt mir die Serie ein, die vor kurzem morgens bei SWR3 lief: “Leckel oder nicht Leckel?”
Die Moderatoren versuchen jeden Tag eine andere unbekannte “Spezialität” aus China.
Beispiele? Klar:
http://www.swr3.de/fun/magazin/leckel/ oder auch
http://www.swr3.de/fun/magazin/leckel/tag2.html
Zugenommen haben die davon sicher auch nicht…
Davon abgesehen, dass die Tipps gar nicht so verkehrt klingen, dürften sie nicht als Rechtfertigung für Kanibalismus gelten… “Der Doktor hat gesagt, ich soll meinem Speiseplan eine neue Spezies hinzufügen!” :)